Gewandhaus zu Leipzig
Außenansicht des Gewandhaus zu Leipzig I © iStock - eowyny
Projektlaufzeit
2018 - 2020
Standort
Leipzig, Deutschland
Sparte
Konzerthaus
Leistungen
Bühnenmaschinerie, Kundendienst
Die historischen Wurzeln des Gewandhausorchesters gehen bis auf das Jahr 1479 zurück. Anfangs ohne eigene Spielstätte bekam das Orchester 1781 mit dem Umbau des Messehauses der Tuchwarenhändler (Gewandhaus) ein Zuhause sowie den noch heute bestehenden Namen. 1884 zog das Gewandhausorchester in ein neu errichtetes Konzerthaus um, welches auch als Neues Gewandhaus bezeichnet wurde. Dank der wachsenden Bedeutung des Orchesters im In- und Ausland entstand Ende des 20. Jahrhunderts ein neues musikalisches Zentrum am Leipziger Augustusplatz. So wurde 1960 das Neue Opernhaus und 1981 das Gewandhaus zu Leipzig mit Platz für 2.100 Zuschauer eingeweiht. SBS baute beim Neubau 1981 die 85 m² große Hubpodienanlage aus 20 Einzelpodien.
Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung wurde SBS im Oktober 2018 der Auftrag zur Sanierung der Bühnenmaschinerie in zwei Bauabschnitten erteilt. Die Podienlandschaft wurde auf 135 m² Fläche mit insgesamt 56 Einzelhubpodien und 12 Ausgleichshubpodien erweitert. Die Besonderheit besteht dabei in der verhältnismäßig geringen Gesamtfläche mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Podien, um eine maximal mögliche Flexibilität der Podienlandschaft zu ermöglichen. Die Vorgabe für die Bühnenmaschinerie hinsichtlich Qualität und Stabilität der Podien war sehr anspruchsvoll. Die Grundflächen der Podien zwischen 1,2 und 3,7 m² sind verhältnismäßig klein. Damit einen Hub von 1,3 m zu realisieren war eine große technische Herausforderung, welche durch mehrere zum Teil räumlich angeordnete Mehrfachscheren umgesetzt wurde. Die Kleinteiligkeit dieser Bühne war auch für SBS eine Besonderheit.
Das Gewandhaus zu Leipzig verfügt nach der Sanierung in den Sommerspielpausen 2019 und 2020 über eine der flexibelsten Podienanlagen für Konzerthäuser in Europa. Seine 240. Saisoneröffnung feierte das Haus am 12. September 2020 mit dem Gewandhausorchester unter der Leitung von Andris Nelsons.